TextWald
 







 


Sterne aus Sand

Von den Sternsingern, denen ein Löwe die Tür öffnete

„Mir ist kalt und ich habe keine Lust mehr!“ Kai ließ den langen Stab mit dem goldenen Stern an der Spitze auf dem Gehweg hinter sich her schleifen. Mit seinem schwarz bemalten Gesicht und dem mürrischen Blick machte er jetzt einen absolut unfreundlichen Eindruck. Bastian, der zweite der Sternsinger, versuchte ihn aufzuheitern.
„Nun schau doch nicht so finster, du Mohrenkönig. Ich friere auch, aber wir sind doch fast am Ende der Straße. Und dann ist Schluss mit Singen und wir können nach Hause gehen.“
„Hier ist es so dunkel, ich seh gar kein Haus mehr“, sagte Johanna, die Dritte im Bunde.

Die beiden Jungen und das Mädchen blieben unter der letzten Straßenlaterne stehen und spähten in die Dunkelheit. Ein paar Meter weiter mündete die Straße in einen schmalen Fußweg. Auf der rechten Seite begann der Wald, aber links konnten sie eine niedrige Mauer erkennen, hinter der hohe Büsche standen. „Seht mal, dort, hinter der Mauer!“, rief Bastian. „Ich glaube, da steht noch ein Haus. Kommt, wir schauen mal nach.“ Und schon ging er voran, hatte nach wenigen Augenblicken den kleinen Weg erreicht und wurde von der Dunkelheit verschluckt.
„Los, schnell, hinterher.“ Johanna zog Kai am Ärmel seines langen Gewandes. „Wir dürfen ihn nicht verlieren.“ Etwas widerwillig ließ sich Kai mitschleppen. Dann standen sie an der Ecke der Mauer. Aber wo war Bastian? Weit und breit konnten sie keine Spur von ihm erkennen. „Bastian?“, rief Johanna leise. Plötzlich traute sie sich nicht mehr, laut zu sprechen. Die Gegend hier war wirklich unheimlich.
Da - ein Geräusch! Es war ein leises Quietschen. Die beiden schlichen vorsichtig an der Mauer entlang, und endlich entdeckten sie Bastian. Er hatte schon das große schmiedeeiserne Eingangstor geöffnet, das nun mit einem quietschenden Geräusch wieder zurück ins Schloss fiel. „Nun kommt schon, ihr Angsthasen!“, rief er seinen Freunden zu. Die beiden folgten ihm durch das Tor. Nun standen alle drei auf einem Kiesweg, an dessen Ende eine Treppe zu einem Haus führte. Das Haus war dunkel, es schien niemand da zu sein.
„Da ist keiner zu Hause“, sagte Kai, „los, hauen wir ab.“
„Nein, wartet – ich klingle einfach mal, vielleicht ist doch wer da.“ Bastian ließ sich nicht davon abbringen. „Und wer weiß, vielleicht bekommen wir hier noch eine Riesenspende!“ Und schon war er die Treppe hoch gelaufen und drückte auf den Klingelknopf. Dong - ding - dong.
Diese Klingel war ziemlich laut. Zunächst blieb es still, aber dann hörten sie ein leises Tappen hinter der Tür. Der Türdrücker bewegte sich langsam nach unten, die Tür öffnete sich und vor ihnen stand – ein Löwe! Die drei waren wie erstarrt vor Schreck. Sie wären gern weggelaufen, aber sie konnten sich keinen Millimeter bewegen. Mit großen Augen starrten sie auf das riesige Tier mit der roten Mähne. „Guten Abend“, sagte der Löwe.

Ein Löwe, der sprechen konnte? Das gab es doch gar nicht! Träumen wir etwa? Das waren die Gedanken, die den drei Sternsingern durch den Kopf schossen. Johanna war es schließlich, die als Erste ihre Sprache wieder fand. „Los, nichts wie weg hier“, zischte sie ihren Freunden zu.
„Nein, halt“, brüllte der Löwe sie an, „bleibt stehen!“
Oh Gott, oh Gott, gleich wird er uns fressen, dachte Bastian. Und er stand auch noch direkt vor dem Löwen, die beiden anderen waren wenigstens ein Stück weiter weg. Der Löwe senkte den Kopf. „Entschuldigt, dass ich euch eben so angebrüllt habe. Es tut mir leid. Ich möchte nicht, dass ihr weglauft. Kommt herein, und fürchtet euch nicht vor mir. Glaubt mir, manchmal sind die Dinge nicht so wie sie erscheinen.“
Bastian drehte sich um und schaute seine Freunde an. „Sollen wir ihm trauen?“, fragte er leise.
„Ich weiß nicht“, antwortete Kai und zuckte mit den Schultern. Johanna grinste. „Also, wenn er uns jetzt noch nicht gefressen hat, dann tut er es wahrscheinlich später auch nicht.“
„Meinst du wirklich?“ Kai hatte noch Zweifel. Der Löwe stand immer noch in der Eingangstür und schaute die drei erwartungsvoll an.
„O.k., versuchen wir 's“, meinte Bastian schließlich, „endlich erleben wir mal ein richtiges Abenteuer.“ Und so traten sie vorsichtig näher. Der Löwe machte ihnen Platz und schloss die Tür hinter ihnen. „Folgt mir“, brummte er ihnen zu und schritt den spärlich beleuchteten Flur entlang. Die drei Sternsinger gingen langsam hinter dem Löwen her. Am Ende des Flures bog er nach links ab in einen großen, dunklen Raum. Nachdem sich ihre Augen an das wenige Licht gewöhnt hatten, erkannten die drei auf der einen Seite einen großen Kamin und gegenüber ein Sofa mit einem niedrigen Tischchen.
Im hinteren Teil des Raumes, in einem Erker, stand ein großer Esstisch mit sechs Stühlen. Der Löwe ließ sich vor dem Kamin auf dem Boden nieder.

Er sagte: „Habt keine Angst und setzt euch hin. Es ist schön, in diesen Tagen ein wenig Gesellschaft zu haben.“ Dann hob er den Kopf und blinzelte dreimal mit den Augen. Es wurde etwas heller in dem Raum. „Mehr Licht kann ich euch nicht bieten“, brummte er, „dafür habe ich zu wenig Kraft.“ Die drei schauten den Löwen mit großen Augen an. Sie fühlten sich etwas unbehaglich, denn man begegnet nicht jedem Tag einem Löwen, der sprechen kann.
Gefährlich schien er jedenfalls nicht zu sein, also nahmen sie auf dem Sofa Platz, das gegenüber dem Kamin stand. Wieder hob der Löwe den Kopf, drehte ihn in Richtung Tisch und blinzelte. „Ich habe etwas für euch zum Aufwärmen“, sagte er dann. Die drei schauten zum Tisch und da standen plötzlich drei Becher mit heißer Schokolade und ein Teller mit Weihnachtsplätzchen.
„Kannst du zaubern?“, fragte Johanna, die sich wieder als Erste traute zu sprechen, „da stand doch eben noch nichts auf dem Tisch.“
„Wenn ich zaubern könnte“, antwortete der Löwe, „dann würde ich mir etwas ganz anderes herbeizaubern. Das ist nur ein kleiner Dank an euch, weil ihr nicht weggelaufen seid. Bedient euch erst einmal und wärmt euch auf.“ Das ließen sie sich nicht zweimal sagen. Mit den heißen Getränken und dem Plätzchenteller setzten sie sich wieder auf das Sofa. Der Löwe legte eine Vorderpfote über die andere und schaute die drei Sternsinger mit ernstem Blick an.
„Erzählt mir von euch, was macht ihr in eurer seltsamen Verkleidung?“
„Wir sind die Sternsinger, und das ist ein uralter Brauch. Hat mit Weihnachten und dem Christkind zu tun“, antwortete Bastian. „Weihnachten ...“ Der Löwe sah durch sie hindurch in die Ferne. Er schien an irgendetwas zu denken. „Weihnachten, das kannte ich auch einmal“, fuhr er schließlich fort. „Und wenn ihr Sternsinger seid, dann müsstet ihr doch auch etwas singen, oder nicht?“
„Klar“, sagte Johanna, „also, normalerweise singen wir unser Lied, wenn die Leute die Tür aufmachen, aber bei dir ...“
„Warum bei mir nicht?“ Der Löwe klang verstimmt. „Ich will auch ein Lied hören.“
„Ja, o.k., warte ...“ Johanna flüsterte mit ihren beiden Freunden und dann sangen sie: „Wir sind drei Könige, wohlbekannt, und reisen grad her aus dem Morgenland. Die Nacht ist stockfinster, der Weg ist so lang, wir stehen heraußen auf euerem Gang. Du Löwe, du Löwe, mach uns die Tür auf, du Löwe, reich uns viele Plätzchen heraus. Die Plätzchen, die Plätzchen, die nehmen wir mit und singen zum Dank dir ein fröhliches Lied."
„Schön“, brummte der Löwe, „so haben sie früher hier auch gesungen.“
„Und warum jetzt nicht mehr?“, fragte Kai.
„Weil sie weg sind.“ Der Löwe schien keine Lust zu haben, mehr zu erzählen. So saßen alle eine Weile schweigend in dem kalten Raum. Bastian hielt es schließlich nicht mehr aus. „Wohnst du denn allein hier?“, fragt er.
„Wie ihr seht.“ Der Löwe seufzte tief. „Aber es war nicht immer so.“
„Jetzt hast du mich aber neugierig gemacht“, sagte Johanna. „Los, erzähl schon, was ist passiert? Wer hat hier gewohnt und warum sind sie nicht mehr hier?“ Der Löwe legte seine Stirn in Falten. Seine großen bernsteinfarbenen Augen richteten sich auf die Wand hinter dem Sofa und schienen in eine unerreichbare Ferne zu schweifen. So vergingen einige Minuten. Schließlich blickte er die drei Sternsinger wieder an und sagte: „Wenn ihr mögt, erzähle ich euch meine Geschichte.“

Die drei auf dem Sofa schauten den Löwen erwartungsvoll an und nickten begeistert mit den Köpfen. „Ich hatte euch vorhin an der Tür schon gesagt, dass manchmal die Dinge nicht so sind, wie sie erscheinen“, begann der Löwe, „denn ich bin in Wirklichkeit gar kein Löwe.“ Die drei schauten das große Tier ungläubig an. Noch bevor sie etwas sagen konnten, fuhr der Löwe mit seiner Geschichte fort. „Es war vor sieben Jahren, an einem kalten Dezembertag kurz vor Weihnachten, da bin ich hier eingezogen. Damals war ich ein kleines rothaariges Fellknäuel – ein Kater von drei Monaten. Mittlerweile bin ich ausgewachsen und ein stattlicher Kater geworden. Seht dort, auf dem Foto, das bin ich.“ Und er deutete mit der riesigen Pfote auf ein Bild über dem Kamin. Dort war ein wunderschöner, großer Kater zu sehen, mit langem Fell, das eine Farbe wie Wüstensand hatte. „Unsere Weihnachtsfeste waren so schön“, erzählte der Löwe weiter, „dort im Kamin flackerte ein warmes Feuer ...“ Als er das sagte, war den drei Sternsingern, als ob sie ein schwaches Glühen erkennen konnten.
„Da drüben am großen Fenster stand der duftende Tannenbaum.“ Sie folgten dem Blick des Löwen und sahen ein schwaches Glitzern wie von vielen kleinen Kerzen auf einem Weihnachtsbaum. „Und auf der anderen Seite des Flurs, in der Küche, briet im Ofen die leckere Weihnachtsgans, von der ich auch immer ein ordentliches Stück bekam.“ Mit diesem Satz des Löwen zog plötzlich ein feiner Geruch von gebratenem Geflügel in das Zimmer.
„Aber dann“, fuhr der Löwe fort, „war es plötzlich vorbei. Es war in dem Winter, als ich vier Jahre alt wurde. Der erste Schnee fiel und ich freute mich auf das Weihnachtsfest. Aber eines Morgens packten sie ihre Koffer, streichelten mich noch einmal zum Abschied und fuhren mit dem Auto weg. Ich verstand zuerst gar nicht, was da passiert war. Aber nach und nach wurde es mir klar: Es gab kein Weihnachtsfest mehr. Meine Familie hatte keine Lust mehr, Weihnachten zu feiern. Sie wollten lieber an einem Strand in der Sonne liegen.“
„Und du warst ganz allein hier?“, fragte Kai.
„Natürlich hatten sie die Nachbarin beauftragt, mir Futter zu bringen. Aber die meiste Zeit war ich allein in diesem großen, dunklen Haus, und ich fürchtete mich so sehr.“ Dem Löwen rollten große runde Tränen aus den Augen, liefen an seiner Schnauze entlang und tropften auf den Boden. Dort verwandelten sie sich augenblicklich in hellroten Wüstensand.
„Aber deine Familie kam doch sicher wieder zurück, oder nicht?“ Johanna schaute den Löwen fragend an.
„Lasst mich die Geschichte zu Ende erzählen“, sagte der Löwe.

„Es war in der zweiten Nacht, die ich allein verbringen musste. Es heulte ein fürchterlicher Sturm um das Haus. Ich verkroch mich im Schlafzimmer unter dem Bett. Irgendwann muss ich eingeschlafen sein. Als ich aufwachte, drückte etwas schrecklich Schweres auf meinen Rücken. Ich dachte zuerst, das Bett sei auf mich heruntergefallen. Als ich es endlich geschafft hatte, mich zu befreien, schaute ich an mir herunter und traute meinen Augen nicht: Ich war über Nacht ein riesiger Löwe geworden! Und das blieb ich so lange, bis meine Familie wieder zurückkehrte. Seitdem bin ich an den Tagen um Weihnachten dazu verdammt, ein großer, gefährlicher Löwe zu werden, der selbst keine Angst hat und vor dem alle Angst haben. Dabei wünsche ich mir nichts auf der Welt so sehr wie mit meiner Familie Weihnachten zu feiern und wieder ein ganz normaler Kater zu sein.“
Wieder liefen dem Löwen große Tränentropfen über die Wangen und wurden zu Sand auf dem Boden. Johanna stand auf und lief zu dem Löwen hinüber. Sie kniete sich neben ihn auf den Boden, legte ihre Arme um seinen Hals und wischte seine Tränen weg. „Sei nicht traurig, kleiner Löwe, ich habe keine Angst vor dir.“ Der Löwe seufzte. „Aber auch du kannst mir bestimmt nicht helfen.“ Johanna blickte zum Sofa hinüber. „Kai, Bastian, kommt mal her und bringt den Sternenstab mit!“ Die beiden näherten sich dem Löwen. „Setzt euch hin“, forderte Johanna sie auf. Sie nahm Kai den Sternenstab aus der Hand und legte ihn auf das Sandhäufchen vor den Pfoten des Löwen. „Jetzt legen wir alle die Hände aufeinander – und du Löwe, legst deine Pfoten darauf. Und dann wünschen wir uns so fest wie es geht, ganz doll und wie nichts anderes auf der Welt, dass der Löwe wieder ein Kater wird und Weihnachten feiern darf.“
Kaum hatte Johanna das ausgesprochen, fing der Sand unter ihren Händen an zu funkeln und zu glitzern und auf einmal war der gesamte Raum von einem Leuchten erfüllt. Alle vier betrachteten voller Staunen die leuchtenden Sterne um sie herum, die wie Schneeflocken von der Decke rieselten. Plötzlich wurde die andächtige Stille durch ein lautes Motorengeräusch unterbrochen. Vor dem Haus hielt ein Auto an.
„Ihr müsst verschwinden, niemand darf euch hier sehen“, brüllte der Löwe den drei Sternsingern zu. Sie sahen sich erschrocken in dem Zimmer um.

Der Löwe war verschwunden. Kai und Bastian flitzen den Flur entlang in Richtung Haustür, Johanna hinter sich herziehend. Kai lugte vorsichtig durch den Türspalt. „Schnell, kommt, sie sitzen noch im Auto“, flüsterte er den beiden zu. Vorsichtig schlüpften sie durch die Haustür, schlossen sie leise hinter sich und huschten die Treppe hinunter in den Garten. Dann schlichen sie an den Büschen entlang bis zur Gartenmauer.
„So, hier kann uns niemand sehen“, meinte Bastian. Mucksmäuschenstill hockten sie in den Büschen und warteten. Mittlerweile waren die Leute aus dem Auto gestiegen. Die drei konnten sie zwar nicht sehen, aber den Stimmen nach mussten es eine Frau und ein Mann sein.
„Ach, wären wir doch nur hier geblieben über Weihnachten. Ich habe es so vermisst“, sagte die Frau.
„Mir ging es genauso“, antwortete der Mann, „das nächste Weihnachtsfest feiern wir endlich wieder hier im Haus.“ Mit diesen Worten öffnete der Mann das Gartentor. Sie gingen den Kiesweg entlang zum Haus. Nach ein paar Schritten blieb die Frau stehen, schaute den Mann an und sagte: „Es ist noch nicht zu spät. Gerade vorhin habe ich die letzten Sternsinger die Straße entlang gehen sehen ...“
„Das waren bestimmt wir“, kicherte Johanna.
„Still“, zischte Kai ihr zu.
„ ... und da hatte ich plötzlich so ein richtiges weihnachtliches Gefühl“, sprach die Frau weiter, „und weißt du was, wir holen das Weihnachtsfest jetzt nach.“ Der Mann nahm sie in die Arme und lachte.
„Ich bin begeistert von deinen Einfällen. Mal schauen, was unser Tier dazu sagt.“ Johanna schaute Bastian und Kai an. „Ich bin auch gespannt, was jetzt passiert. Löwe oder Katze?“
Inzwischen waren die Frau und der Mann in das Haus gegangen und hatten das Licht im Wohnzimmer eingeschaltet. Durch die Fenster, die bis zum Boden reichten, konnten die drei Sternsinger vom Garten aus alles gut beobachten. Der Mann ging zum Kamin.
Er blieb stehen, blickte auf den Boden und rief: „Katja, schau mal! Überall liegen goldene Sterne!“ Die Frau kam herein, schaute sich um und lächelte dann. „Unserem Raubtier war es wohl etwas langweilig und es hat ein wenig mit der Weihnachtsdekoration gespielt“, sagte sie. Der Mann schüttelte den Kopf. „Das kann gar nicht sein, das haben wir doch seit Jahren nicht mehr benutzt.“
„Wer weiß, wo er es gefunden hat, Frank.“ Der Mann wandte sich dem Kamin zu und kurz darauf flackerte ein wärmendes Feuer im eben noch so kalten und unbehaglichen Wohnzimmer. Die Frau namens Katja trat an das Fenster und zündete die Kerzen an.
„Schaut mal“, flüsterte Kai, „jetzt sieht es richtig gemütlich aus. Aber wo ist der Löwe?“

„Da!“ Das war Johanna. Sie hatte ihn zuerst entdeckt. Katja war aus dem Zimmer gegangen und kam eben wieder zur Tür herein, auf dem Arm trug sie einen großen Kater mit langem Fell und der Mähne eines Löwen. Es war der Kater, den sie vorhin auf dem Foto bewundert hatten. Dann ließ sie den Kater auf den Boden herunter. Er setzte sich an das Fenster zwischen die Kerzen.

Den drei Sternsingern draußen im kalten Garten schien es plötzlich, als blinzelte er ihnen zu und dann hörten sie die Stimme des Löwen sagen: „Danke, dass ihr mir mein Weihnachten zurückgegeben habt.“

(November 2001)

Diese Geschichte ist 2002 in dem Buch
„Magische Weihnachten mit den Wellenbrechern“
erschienen.


 


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